05.12.2024 Lesedauer: 5 Minuten Autor: EWE-Redaktion
Digitale Stromzähler: Das sind Ihre Vorteile
Aus analog wird digital: Bis 2032 müssen analoge Stromzähler deutschlandweit durch digitale Stromzähler ersetzt werden. Erfahren Sie in unserem Ratgeber, welche Vorteile digitale Stromzähler haben und mit welchen Kosten Sie rechnen sollten.
Warum sind digitale Stromzähler erforderlich?
In vielen Wohngebäuden sind analoge Stromzähler – sogenannte Ferraris-Zähler – verbaut. Diese Art der Stromzähler ist aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung aber nicht mehr zeitgemäß. Früher floss der Strom nur vom Kraftwerk zum Verbrauchenden. Durch immer mehr private PV-Anlagen wird Strom heutzutage aber auch dezentral ins Stromnetz eingespeist. Den Rückfluss von überschüssigem Strom aus privaten PV-Anlagen ins allgemeine Stromnetz können analoge Zähler nicht erfassen.
Ist ein digitaler Stromzähler automatisch ein Smart Meter?
Nein, nicht jeder digitale Stromzähler ist ein Smart Meter, obwohl die Begriffe oft synonym verwendet werden. Ein digitaler Stromzähler ist grundsätzlich ein Gerät, das den Stromverbrauch elektronisch misst und anzeigt.
Ein Smart Meter geht einen Schritt weiter: Er besteht aus einem digitalen Stromzähler und einer Kommunikationseinheit, dem Smart-Meter-Gateway. Dabei handelt es sich um eine Schnittstelle für die Kommunikation zwischen Ihrem digitalen Stromzähler und Ihrem Netzbetreiber bzw. Energielieferanten. Das erlaubt die sowohl die Übermittlung als auch den Empfang von Daten. Genauere Informationen hierzu finden Sie in unserem FAQ.
Welche Vorteile haben digitale Stromzähler?
Digitale Stromzähler bieten gegenüber traditionellen, analogen Modellen zahlreiche Vorteile, sowohl für Verbrauchende als auch für Energieversorger. Die wichtigsten dieser Vorteile:
- Fernablesung wird möglich: Einer der größten Vorteile digitaler Stromzähler ist die Möglichkeit der Fernablesung. Das bedeutet, dass der Energieversorger den Zählerstand aus der Ferne auslesen kann, ohne dass Sie als Verbrauchender es tun müssen – oder Mitarbeitende des Energieversorgers vor Ort sein müssen. Das vereinfacht den Abrechnungsprozess und beugt Fehlern, die bei der manuellen Ablesung auftreten können, vor.
- Schnellere Problembehebung: Da digitale Stromzähler eine kontinuierliche Überwachung des Energieflusses ermöglichen, können Anomalien oder Probleme im Stromnetz schneller erkannt werden. Das führt zu einer schnelleren Problembehebung, was wiederum die Zuverlässigkeit der Stromversorgung erhöht.
Smart Meter bieten diese Vorteile auch – und können sogar noch mehr:
- Detaillierte Messung und Verbrauchsdaten: Ein Smart Meter etwa misst den Stromverbrauch in kurzen Abständen detailliert und stellt die ermittelten Verbrauchsdaten übersichtlich dar. So können Verbrauchende genau sehen, wann und wie viel Strom verbraucht wird. Das kann dazu verhelfen, mehr Bewusstsein für den Umgang mit Energie zu entwickeln – was wiederum häufiger dazu führt, Energiekosten zu sparen.
- Unterstützung von variablen Tarifen: Ab 2025 müssen Energieversorger dynamische Stromtarife anbieten. Dabei berechnet sich der Tarif alle 15 bis 60 Minuten gemäß dem aktuellen Börsenpreis neu. Ein Smart Meter berechnet den verbrauchten Strom zum Verbrauchszeitpunkt nach aktuellen Strompreisen. Diese Tarife können Anreize schaffen, Strom in Zeiten geringerer Nachfrage zu verbrauchen – und damit Energiekosten zu sparen.
- Förderung erneuerbarer Energien: Sie produzieren mit einer Photovoltaik-Anlage (PV-Anlage) selbst Strom? Dann lohnt sich ein Smart Meter besonders! Er ermöglicht Ihnen die optimale Messung und Nutzung des produzierten Stroms. So liefert er nicht nur genaue Daten zu Ihrem tatsächlichen Eigenverbrauch, sondern auch zu Ihrem Überschuss und Ihrer Einspeiseleistung ins Stromnetz.
Welche Kosten kommen auf mich zu?
Die Kosten für einen digitalen Stromzähler, insbesondere für einen Smart Meter, können variieren und hängen von mehreren Faktoren ab. Die Einbaukosten werden von den Energieversorgern oder Netzbetreibern getragen. Findet der Einbau allerdings explizit auf Kundenwunsch statt, können die dadurch entstehenden Kosten jedoch über die Netzentgelte an die Verbrauchenden weitergegeben werden. Diese Umlage wird oft als Teil der Stromrechnung erhoben, ist aber mit 20 Euro gedeckelt – und damit kein sonderlicher Kostenfaktor.
Wer sich Sorgen über den Stromverbrauch eines digitalen Stromzählers macht, den können wir beruhigen: Die laufenden Kosten für den Betrieb sind im Vergleich zum Nutzen relativ gering. Die Geräte selbst verbrauchen nur eine minimale Menge an Strom im Bereich von wenigen Watt.